Bestiarium
Bestiarium Kollektion fragiler Hybridwesen aus Porzellan
In Zusammenarbeit der Künstlerin Maria Volokhova und dem Designstudio SHAPES iN PLAY ist eine Kollektion fragiler Mischwesen aus Porzellan entstanden.
Die Charaktere des Bestiariums stehen stellvertretend für unsere heutige Zeit. Analog und Digital, organisch und generativ erzeugte Strukturen treffen aufeinander und werfen Fragen auf: Was ist Real? Was ist Natürlich? Woran glauben wir?
„... die Objekte sind Mischwesen – halb Tier, halb Gefäß, halb naturalistisch, halb abstrakt. Sie stehen für unsere widersprüchliche, oftmals irritierende Gegenwart, bilden eine eigene Welt, in der Reales und Computergeneriertes ineinander übergehen.“
Claudia Kanowski, Kuratorin für Keramik des Kunstgewerbemuseum Berlin
Alle Objekte wurden im parallelen (50:50) Wechselspiel zwischen den beiden Studios geschaffen. Dieser interdisziplinäre Arbeitsprozess macht Bestiarium zu einer experimentellen Forschungsarbeit zwischen Kunst und Design.
Beispielsweise wurde im Entwurfsprozess für die Teekanne ein algorithmisch programmierter Blasenkörper mit realen Tierkörperteilen angereichert, um sich so in ein fabelhaftes Wesen in Form zu verwandeln. Wieder andere Tierteile wurden 3D eingescannt, um so die Brücke zwischen analog und digital zu schlagen.
2017 wurde Bestiarium für die Keramiksammlung des Kunstgewerbemuseums Berlin angekauft. Seit März 2019 ist es in der neuen Dauerausstellung "Rokokowelten" im Kunstgewerbemuseum zu sehen.
Bestiarium hat 2016 den Naspa Förderpreis "Fokus Gefäß" gewonnen. Dieser Preis wird vom Keramikmuseum Westerwald und der Nassauische Sparkasse ausgelobt:
"Giestechniken, Drucktechniken, die unterschiedlichen formalen Aspekte sind Augenschmaus und intellektuelles Kalkül gleichermaßen. Wir sehen großes Potenzial in der Weiterentwicklung dieser Konzeption."
Laudatio der Jury des Naspa Förderpreis 2016